Münster, 06.05.2013

Erfolgsstory mit engagierter Mutter

Feierstunde zum fünfjährigen Bestehen des Uni-Zentrums für angeborene Herzfehler/ Karla Völlm geehrt

Von Julia Kwiatkowski

„Für mich war gar nichts anders - aber für Freunde, Eltern und Lehrer. Sie hatten häufig Angst und machten sich Sorgen." Steffen Wegmann ist mit einem angeborenen Herzfehler zur Welt gekommen. Am Samstag referierte der Patient über die Bedeutsamkeit eines EMAH-Zentrums.

Das Universitätsklinikum Münster hat Ärzte, Förderer und Freunde ins Lehrgebäude am UKM eingeladen, um gleich zwei Jubiläen zu feiern: Fünf Jahre EMAH-Zentrum (Erwachsene mit angeborenem Herzfehler) und zehn Jahre Fördergemeinschaft - jetzt EMAH-Stiftung Karla Völlm. Die Stiftung hat den Namen der Frau, die im Rahmen der Kurzvorträge und auch in den Pausen von allen Anwesenden als „herrausragende Persönlichkeit" und „herzlich" bezeichnet wurde. Karla Völlm - 2008 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet - war die treibende Kraft hinter der Realisierung des EMAH-Zentrums in Münster. Sie selbst sieht die Umseztung als ihr Lebenswerk an. Als Mutter einer Tochter mit angeborenem Herzfehler hat sie den Stein ins Rollen gebracht. Also der Kinderkardiologe ihrer Tochter ihr mitteilte, sie müsse einen Kardiologen in ihrer Heimatstadt Krefeld aufsuchen, da das Kind mittlerweile erwachsen geworden sei - habe sie keinen gefunden. Eine Überweisung zum Universitätsklinikum Münster habe der Hausarzt abgelehnt, es als nicht nötig angesehen. „Da wurde mir klar, dass wir in Deutschland eine Beratungslücke haben und alle Kinder mit angeborenem Herzfehler in eine gesundheitlich ungewisse Zukunft gehen", erklärt Karla Völlm.

Eine Vermutung, die sich schnell bestätigte. Im Laufe der Zeit hat Völlm zahlreiche Förderer für die Gründung des Kompetenzzentrums gewinnen können - darunter auch die Robert-Bosch-Stiftung.

Neben ärztlichen Referaten zum Thema EMAH, etwa „Herausforderungen an den Anästhesisten" oder „Herzchirurgische Überlegungen im Kindesalter", beeindruckte vor allem Steffen Wegmann den Hörsaal.Er berichtete von seinem eigenen Krankheitsverlauf und was ihn mit dem EMAH-Zentrum verbinde. Auch er stand vor dem Problem, dass er nicht mehr von einem Kinderkardiologen behandelt werden durfte.

Sein damaliger Kinderkardiologe habe jedoch im Jahr 2008 den Kontakt zum EMAH-Zentrum aufgebaut. „Zu der Zeit ist es gerade eröffnet worden - ein riesengroßer Zufall, der Gott sei Dank dazu geführt hat, dass mein Herzfehler erfolgreich behandelt worden ist", freute sich Wegmann und fügte mit einem Blick auf die Stifterin Karla Völlm hinzu: „Eine Erfolgsstory, wie man sie eigentlich nur aus Amerika kennt."

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