Möwe  
Unsere Initiative


Karla Voellm, Vorsitzende

Betroffenheit mit stark. Für Karla Völlm gilt das besonders. Ihre Tochter Anke kam mit einem angeborenen Herzfehler zur Welt Kinderkardiologen kümmerten sich erfolgreich um das Mädchen, das heute eine junge Frau ist. Doch die Behandlung erwachsener Patienten mit angeborenen Herzfehlern ist derzeit noch ein junges, wenig erforschtes und praktiziertes Feld. Erfahrungen sind Mangelware. Karla Völlm will diese Versorgungslücke – auch zum Wohle ihrer eigenen Tochter – schließen helfen. Die von ihr als Vorsitzende geleitete EMAH Stiftung Karla Völlm (EMAH) plant, ein eigenes Zentrum für erwachsene Patienten mit angeborenen Herzfehlern am Herzzentrum Münster zu gründen. „Diesem Ziel sind wir jetzt einen wichtigen Schritt näher gekommen“, freut sich Völlm: Zwei Sponsoren ermöglichen die rasche Schaffung von zwei Stiftungsprofessuren, so dass das EMAH-Zentrum am Universitätsklinikum Münster wohl schon bald seine Arbeit zum Wohle der Betroffenen aufnehmen kann.

 

Speziell für die Bedürfnisse der Erwachsenen mit angeborenen Herzfehlern wird die Professur für Kardiologie und Angiologie angelegt sein. Gleiches gilt für die zweite Stiftungsprofessur für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie der EMAH-Patienten. Die Professuren werden in Kürze international ausgeschrieben, nur die besten Ärzte wollen die Initiatoren für das Zentrum in Münster gewinnen.

 

Vier von fünf Kindern mit einem angeborenen Herzfehler sind vor 20 Jahren noch gestorben, ehe sie ins Erwachsenenalter kamen, blickt Professor Dr. Johannes Vogt auf die Statistik zurück. Heute aber könnten rund 90 Prozent der Kinder überleben, „die meisten von ihnen werden tatsächlich erwachsen“, erkennt der münstersche Kinderkardiologe vom Universitätsklinikum ein neues Aufgabenfeld in der Erwachsenenkardiologie. Ziel müsste es daher sein, in einem EMAH-Zentrum „interdisziplinäre Forschungs- und Versorgungsarbeit zu leisten, um so als Kompetenzgebündelter Partner die Patienten maximal versorgen zu können.“

 

Universitätsprofessor

Das EMAH-Zentrum baut auf Kooperationen und auf eine breite Basis in der Herz-Fachwelt: „Mit dem EMAH-Zentrum in der Uniklinik Münster schaffen wir eine räumlich und personell interdisziplinäre Einheit“, unterstützt auch Professor Dr. Günter Breithardt das Projekt mit allem Nachdruck. Der Herzspezialist vom Universitätsklinikum Münster sieht in der fokussierten Behandlung Erwachsener mit angeborenen Herzfehlern ein „gänzlich neues Forschungsgebiet“, das in Deutschland mit der Spezialisierung in einem Zentrum „Modellkraft haben kann“. Das sieht auch der Herzchirurg Professor Dr. Hans Scheld so, der den besonderen EMAH-Zentrumscharakter am Universitätsklinikum Münster mit dem Vorteil kurzer Wege umschreibt: „Alle Spezialdisziplinen sind hier binnen weniger Minuten am Krankenbett“. Für die Patienten ein enormer Standortvorteil, der sich in den münsterschen Bettentürmen des Klinikums bietet.

 

Doch bis dahin gibt es noch eine Menge zu tun, wissen Völlm, Breithardt, Scheld, Vogt und die Mitglieder der eigens gegründeten Fördergemeinschaft Zentrum für angeborene Herzfehler Universitätsklinikum Münster e.V. nur allzu gut. Für eine weitere Stiftungsprofessur im Bereich der EMAH-spezialisierten Narkose wird ein weiterer Sponsor gesucht. Für die Umbaumaßnahmen zur Schaffung von Zentrumsräumlichkeiten am Uniklinikum Münster sowie für Gerätekosten fehlen ebenfalls noch Mittel, Völlm geht daher auf Spendensammlung, jeder Euro für die gute Sache sei willkommen und werde benötigt. Freuen würden sich die Verantwortlichen, wenn sich auch die öffentliche Hand an dem Kompetenzprojekt EMAH-Zentrum beteiligen und so die Bedeutung dieser Arbeit zum Wohle der Patienten unterstreichen würde.

 

Im kommenden Jahr soll es nach Möglichkeit los gehen. In zehn Jahren, so visionieren Völlm und Mitstreiten, soll mit dem Begriff „EMAH“ in Münster „ein wahres Excellenzzentrum für Patientenversorgung, Forschung und Lehre“ assoziiert werden. Man sei dafür auf dem richtigen Weg. Völlm: „Bis jetzt ist das EMAH-Projekt schon eine wahre Erfolgsgeschichte“.

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