Blutstrom: Das sauerstoffreiche Blut, welches aus der Lunge in den linken Vorhof und dann in die linke Herzkammer fließt, wird über den Kammerscheidewand Defekt gleich wieder in die Lungenschlagader gepumpt. Hier mischt sich das Blut mit dem sauerstoffarmen Blut aus der rechten Herzkammer zu violettfarbenem Blut.
Krankheitswert: Das sauerstoffreiche Blut, das aus der Lunge kommt und über den Defekt immer wieder in die Lunge gepumpt wird, hat schädliche Folgen für die Herzkammer und die Lungenschlagadern. Diese unnötige Belastung der linken Herzkammer, die immer wieder das gleiche Blut pumpt, führt zu einer Vergrößerung, Verdickung und Erweiterung der Herzmuskulatur. Die Gefäße der Lunge, die dieser großen Druckbelastung und Flüssigkeitsmengen ausgesetzt sind, verhärten sich im Laufe der Zeit, so daß ein Bluthochdruck in diesen Gefäßen entsteht. Dies kann später zur einer Herzschwäche führen, mit der Gefahr, daß dann auch nicht reparierbare Veränderungen am Herz und Lungengefäßen entstehen.
Operation: Zunächst wird die Herz-Lungen-Maschine angeschlossen und der rechte Vorhof eröffnet. Der Herzchirurg sieht dann durch die Vorhofklappe auf den Defekt in der Kammerscheidewand. Der Defekt kann dann, je nach Größe und Form entweder mit einer Naht direkt-, oder mit einem Flicken verschlossen werden. Danach wird der rechte Vorhof wieder zugenäht.
Der VSD kann auch über einen kleinen Schnitt in der Herzmuskulatur erreicht werden. Die Muskulatur der Herzkammer wird jedoch sehr ungern eröffnet, weil es später von der Narbe der Herzmuskulatur ausgehend, zu Rhythmusstörung kommen kann. Bei Narben im Bereich des Vorhofes gibt es weitaus seltener Probleme dieser Art.